… wie ein Geist im Bahnhof, 2017


Die Entstehung dieser Arbeit war nicht intentionell. Es handelt sich vielmehr um ein Abfallprodukt,
das plötzlich aus dem Schatten des intendierten Werkes hervortrat. Es macht den Schatten selbst zur Hauptsache.
Die eingereichte Arbeit besteht aus Styropor und Pigmenten, montiert auf Holz. Dieses Styropor diente als Grundlage bei der Herstellung meiner Werke aus „Blackfoil“, einer Aluminiumfolie, die ich mit Nadel und Nagel bearbeite. Bei der Perforation der Folie drückt sich das Aluminium in das
weiche Styropor, beide Materialien werden von den Löchern durchdrungen. Während in den Blackfoil-Arbeiten sich das Bild zeigt, indem das Licht durch die Löcher dringt, fängt das Styropor den Schatten und die Spur ein.
Das unscheinbare, billige Material bekommt plötzlich eine Poesie. In dem Weiß des Styropors mit seiner groben körnigen Struktur bleibt der feine Abdruck der perforierten Motive, die sich überlagern und vereinen. Ihr Zusammenspiel eröffnet plötzlich eine neue surreale Szene: ein
schwebendes Kleid, transparent wie ein Geist im Bahnhof.